Kaipikiri liegt am Ostufer des Bafa-Sees im Süden des Mäander-Deltas und hat ca. 300 Einwohner. Plus: 300 Kühe, 200 Esel, Schafe, Ziegen, Hühner, behinderte Hähne, Muezzine und und und.
Wir kommen aber ganz relaxt an und vor unserer Autotüre ist erst mal alles Scheisse. Daran werden wir uns gewöhnen müssen, ist das Dorf doch ein Bauernhof und morgentliches Rauschen auf der Strasse ist die Kuh Cesme mit durchgedrücktem Rücken und erhobenem Schwanz.
Unser Haus ist groß, sauber, zwei Schlafräume, zwei Bäder, ein Billiardraum, eine sehr schöne, große, lauschige Terrasse. Eine Küche, in der Gesine, die Ehefrau von Adil (der Betreuuer-Familie aus dem nachbarhaus) das Essen bereitet. Wir bestellen auch gleich für unseren ganzen Aufenthalt "türkisch bekocht werden"...wenn auch die Kinder protestieren, aber ich glaube, etwas anderes hätte es eh nicht gegeben. Hier wird gegessen, was vom Stall und Garten in die Küche fällt. Milch, und daraus selbstgemachtes Joghurt, Butter, Oliven, Öl, Honig, ein Krümelkäse..Tomatensossen, Chillipasten, alles wird selber gemacht. Brot wird im offenen Kamin selber gebacken. Also wir fanden das toll. Die Kids fanden allenfalls das Brot...ach und den Honig schmackhaft. Was dann auch Grundnahrungsmittel für zwei Wochen war...naja. Ja, die lieben Kids...ich glaube, ich schreibe noch einen extra-Blog zu dem Thema...
Die Gastfamilie hat zwei Söhne, acht und dreizehn, zumindest der ältere kann etwas deutsch.
Leider stellt sich am ersten Abend die Enttäuschung des Urlaubs ein: Im großen Bafa-See mit seinen tollen Stränden kann man in diesem Jahr nicht schwimmen. Eine Schwarz-Algen-Plage (die auch noch stinkt), klebt an den Ufern. Großer Mist! Ist doch der Strand des Dorfes nur wenige Minuten entfernt. Das hatten wir uns so schön ausgedacht!
Also sind wir recht oft zum Meer gefahren, aber das waren heftig über eine Stunde Autofahrt jeweils. Dort jedoch haben wir in einem Naturschutzgebiet einen tollen Strand mit großen, glatten Kieseln und ganz, ganz klarem Wasser gefunden.
Das Dorf Kaipikiri ist in die Ruinen der alten Stadt Herakleia gebaut worden, so dass der Ort selber eine kleine Touristenattraktion ist. Ausserdem birgt das umliegende Gebirge viele alte Höhlen, Ruinen, Wege, Wandmalereien und Fresken. Dazu sollte man aber im Frühjahr oder Herbst herkommen, nun ist es zum Wandern zu heiss.
Die umliegenden Städte sind bis auf Bodrum sehr hässlich, jedoch wird man als Tourist, ausser auf dem Markt in Milas nicht allzu sehr bedrängt. So richtig schöne Sandstrände suchen wir auch leider vergeblich, viele sind künstlich vor Betonburgen aufgeschüttet. Wir bevorzugen da unseren Naturstrand im Millipark, siehe Fotos. Für die Kids verbringen wir nach einem Ausflug nach Ephesus (sehr beeindruckende allte Steine), einen Tag in einem Aqua-Fun-Land, rutschen, plantschen...mal ohne Salz in den Augen.
Ach...und hier sind wir ja in den Rammadan reingeraten...hier ruft der Muezzin von der direkt gegenüberliegenden Moschee abends um acht und um zehn und morgens um VIER und um FÜNF.....das ging einem dann doch schnell auf den nachtruhe-verwöhnten deutschen Sack!!! Ausserdem lebte auf dem Misthügel gegenüber ein dementer Hahn, welcher den Sonnenaufgang nachts um eins träumte und ausserdem den Singsang des Muezzin immitierte.
Hier also ein paare Eindrücke vom Urlaub auf dem Bauernhof auf türkisch:
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